Fotoschlumpfs Abenteuerreisen besucht ein Naturspektakel in Norddeutschland.
Kranichzug ganz in der Nähe von Hamburg!
In Mecklenburg-Vorpommern rasten im Frühjahr und Herbst zehntausende von Kranichen. Fotoschlumpfs Abenteuer wollte in diesem Jahr unbedingt den Kranichzug sehen. Durch Zufall erfuhr er, dass es vor den Toren Hamburgs einen sogenannten Hotspot für eben diese imposanten Vögel gibt. Das Tister Bauernmoor! Es liegt in der Nähe der Autobahn A1, Abfahrt Sittensen. Von dort folgt man der Ausschilderung zur Moorbahn und ist nach wenigen Kilometern in Tiste. Man durchquert den Ort in Richtung Tostedt und nach kurzer Distanz kommt das Hinweisschild „Moorbahn“. Dann ist man bereits da. Ein Parkplatz sollte im Regelfall kein Problem darstellen. 1
Das Bauernmoor bei Tiste
Das Tister Bauernmoor wurde mit seinen 507 Hektar im Jahre 2002 unter Naturschutz gestellt und gehört zum Naturraum der Wümmeniederung. Dieses Moor hätte auch das Zeug zu einem kleinen Nationalpark, aber soweit sind wir wohl noch nicht. 1Vom Parkplatz an der Moorbahn sind es wohl gut 1.500 Meter bis zu zwei Aussichtsplattformen, von der man einen sehr schönen Blick auf die renaturierte Moorfläche des Tister Bauernmoors hat, auf der früher ein intensiver Torfabbau betrieben wurde. Die erste Plattform ist fast ebenerdig mit Blick auf den See. Die zweite Plattform befindet sich auf Stelzen in ca. 6 m Höhe. Hier hat Fotoschlumpfs Abenteuerreisen fast einen Rundumblick über die sehen. Frühes kommen bietet die Chance auf einen guten Platz. 1Bereits im Jahr 2008 waren in diesem Moor bereits wieder mehr als 5.000 Kraniche auf der Rast. Viele von Ihnen haben hier sogar schon ihren Nachwuchs aufgezogen. Im Herbst und im Frühjahr rasten hier inzwischen sicher weit mehr als 10.000 Tiere. Dazu kommen unzählige Gänse aber auch Fisch- und Seeadler. Ein Naturidyll sondergleichen also. 1
Das Kranichspektakel im Bauernmoor
Was tagsüber ein reizendes Plätzchen ist, entwickelt sich bei Sonnenunter- bzw. Aufgang zu einem Ort eines faszinierenden Spektakels. Zehntausende von Vögel wurden von Fotoschlumpfs Abenteuer bei der Suche nach einem Nistplatz beobachtet. Den Anfang machten die Gänse. In riesigen Schwärmen kamen sie mit mächtigen Geschnatter ab ca. 15:30 auf den Moorseen an. Gefolgt von einem Fischadler, der langsam gleitend über das Wasser in Richtung der bereits zur Ruhe gekommenen Gänse schwebte. Die waren sofort in Panik und stiegen wieder auf. Es waren Bilder, wie man sie sonst oft in Naturdokumentationen im Fernsehen sieht. Ungezählte Gänse fliegen im Kreis, machen mächtig Theater und landen dann wieder. Ob der der Adler Beute machen konnte, ist leider nicht dokumentiert. 1Inzwischen begann für Fotoschlumpfs Abenteuerreisen jedoch ein neues, weitaus mächtigeres Theater. Die Kraniche kamen an und zogen in kleinen und riesigen Schwärmen von allen Seiten in Richtung eines der Moorseen. Viele dieser wunderschönen Tiere zogen direkt über den Aussichtspunkt. 1
Sonnenuntergang bei den Kranichen
Zwischenzeitlich war es nach der MEZ kurz vor Sonnenuntergang. Viele der Zuschauer waren bereits wieder im gehen begriffen oder waren bereits aufgebrochen. Zum einen lag es daran, dass die Moorbahn zum Parkplatz zurück fuhr, die Fußgänger scheuten ggf. den dunklen Weg im Tister Bauernmoor zurück zum Parkplatz. 1Zu diesem Zeitpunkt waren schon viele tausend Kraniche angekommen. In dem unglaublichen Sonnenuntergang kamen jedoch im mehr, größere Schwärme der Kraniche an. Fotoschlumpfs Abenteuerreisen konnte dann noch einen der schönsten Sonnenuntergänge des Jahres bestaunen. Das Abendrot war ein einzigartiges Lichtspiel, dazu die trompetenartigen Gesänge der Vögel, die Moorlandschaft und die sichelförmige Mondscheibe. Fast der sogenannte perfekte Moment. 1Für Fotoschlumpfs Abenteuerreisen empfand diesen Nachmittag fast wie einen geschenkten Urlaubstag irgendwo, weit weg. Und doch liegt dieses kleine Wunder ganz in der Nähe. Ganz in der Nähe vor Toren Hamburgs. Das Tister Bauernmoor ist ein zum einen ein Beispiel dafür, wie der Eingriff der Menschen die Natur verändert, auf der anderen Seite jedoch auch dafür, wie schnell sie die Natur ihren Lebensraum zurückholt – diesmal unter der Obhut des Menschen. 1Wenn das Wetter passt, wird Fotoschlumpfs Abenteuer dieses Spektakel noch einmal besuchen – am besten morgens. Falls es nicht gelingt, folgt der Besuch halt im Frühjahr, wenn die Kraniche aus ihrem Winterquartier zurückkommen. 1